Bei strahlendem Sonnenschein und fast schon sommerlichen Temperaturen waren wir am 3. Mai 2023 auf den Elbwiesen in Dresden unterwegs. Aber nicht zum Spazieren, Radfahren oder Sonnenbaden, vielmehr haben wir uns an einer Aufräumaktion beteiligt. Die Stadtreinigung Dresden bittet unter dem Motto „An die Säcke, fertig? Los!“ seit Anfang des Jahres um Mithilfe bei der Beseitigung von Abfällen im Stadtgebiet. Diesmal hatte sich die MediaInterface GmbH, eine ortsansässige Softwarefirma, angemeldet, um die Elbwiesen für die Filmnächte am Elbufer auf Vordermann zu bringen. Da waren wir natürlich mit dabei.
Einweggrills, benutzte Windeln und jede Menge Glas und Plastik
Zunächst sah es so aus, als ob gar nichts weiter herumliegen würde, aber im Gras fanden wir dann doch eine Menge Müll. Innerhalb einer Stunde konnten wir auf dem Stück zwischen der Augustusbrücke und der Marienbrücke (so etwa 500 Meter gerader Wegstrecke) einen Sack soweit füllen, dass wir ihn kaum noch tragen konnten. Zusammen mit uns waren noch weitere Grüppchen und Einzelpersonen unterwegs, die ebenfalls säckeweise Müll anschleppten. Insgesamt kamen nach der angesetzten Stunde so sage und schreibe 50 kg an Unrat zusammen.
Zur Ausbeute zählten nicht nur angeschwemmte oder vom Wind angewehte leichte Teile wie Taschentücher, PET-Flaschen und Plastiktüten. Der Unrat zeigte auch, dass das lange Wochenende um den Tag der Arbeit einige Picknicker auf die Elbwiesen gelockt hatte. Ein paar Unverbesserliche hatten es nämlich nicht für nötig gehalten, ihre Einweggrills wieder mitzunehmen oder in einem nahegelegenen Abfalleimer zu entsorgen. Sie zu benutzen, ist an sich schon ein Umweltfrevel, da man sie nur ein einziges Mal verwenden kann. Aber wie wir schon in unserem allgemeinen Artikel zum Thema Vermüllung geschrieben haben, scheint der Begriff „Einweg“ auch noch zu der irrigen Annahme zu verleiten, dass man diese Grills nur auf dem einen Weg zum Grillplatz hin tragen, sich aber dann nicht mehr um ihre Entsorgung kümmern muss.
Zum Glück hatte uns die Stadtreinigung mit Handschuhen ausgerüstet. Es gab nämlich auch wesentlich unappetitlichere Funde wie benutzte Windeln. Dazu unzählige Plastikverpackungen, teilweise noch nicht einmal völlig entleert, und kaputte Glasflaschen, die wohl direkt von der Brücke geworfen wurden. Wir hatten übrigens gerade erst die noch intakten Mehrwegflaschen von dem restlichen Müll getrennt, da bat auch schon ein älterer Herr darum, diese mitnehmen zu dürfen. Es kam dann sogar noch zu Diskussionen, als sich noch ein weiterer Interessent einfand. Was uns daran erinnert hat, dass wir auch einmal einen Artikel zum Thema Altersarmut schreiben müssten.
Weiterführende Links
Stadtreinigung Dresden – Seite zur Aktion „An die Säcke, fertig? Los!“
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