Das Internet hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt und das nicht unbedingt zum Guten. Ursprünglich war es gedacht als eine freie Informationsquelle für alle, an der auch alle mitarbeiten konnten. Heute regiert auch hier nur noch der schnöde Mammon. Dadurch ist es eine werbeverseuchte Plattform für Verkäufer und Firmen geworden, auf der nahezu jeder sein eigenes Süppchen kocht. Viele Angebote sind nicht mehr frei zugängig und Nutzer werden wie selbstverständlich nach ihrer Herkunft diskriminiert (Geoblocking). Das freie Teilen von Wissen und Informationen wird zunehmend durch das Urheberrecht erschwert. Anstatt sinnvolle Inhalte z. B. zu Wikis beizusteuern, nutzen viele das neue Medium nur, um Foren zuzumüllen, Hasskommentare abzugeben oder sich einfach als Vandalen zu betätigen. Viele private hobbymäßige Websitebetreiber geben aufgrund ständig neuer Schwierigkeiten irgendwann ihre Internetpräsenzen auf. Und dann ist da noch das Tracking und Profiling, die allgegenwärtige von vielen unbemerkte Spionage im Netz, in digitalen Produkten und den Sozialen Medien, derer man auch mit verstärktem Datenschutz nicht Herr wird.
Extrakosten für Streaming: Werden die Öffentlich-Rechtlichen zum Pay-TV?
Seit Oktober 2022 betreibt der öffentlich-rechtliche Sender ARD neben seiner Mediathek auch eine eigene Streaming-Plattform, genannt ARD Plus. Vorteil: Was vorher ein Teil von MagentaTV, Apple TV+ und Amazon Prime Video war, ist nun auch ohne Account bei diesen Diensten nutzbar. Das entsprechende Angebot des Zweiten Deutschen Fernsehens können derzeit nur Abonnenten von Amazon Prime über einen zubuchbaren Extrakanal nutzen. Sowohl bei ARD Plus als auch bei ZDF select sind vor allem Eigenproduktionen wie Tatort, Derrick, Der Tatortreiniger oder The Tourist zu sehen, aber auch eine Reihe an eingekauften internationalen Filmen und Serien.
Der Aufreger für viele Beitragszahler ist aber, dass man für die Nutzung des jeweiligen Dienstes ein zusätzliches Abonnement für 4,99 Euro im Monat abschließen muss. Wer darauf gehofft hatte, dass mit der Abnabelung von anderen Streaming-Diensten die Kosten zumindest bei ARD Plus wegfallen würden, wurde herb enttäuscht. Dabei hat der Fernsehzuschauer den Löwenanteil der eingestellten Inhalte sowieso bereits mit den gezahlten GEZ-Gebühren finanziert. Aus welchem Grund soll man jetzt plötzlich für alte Inhalte noch einmal extra löhnen?
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