Schon doppelt GEZahlt?

Extrakosten für Streaming: Werden die Öffentlich-Rechtlichen zum Pay-TV?

23. Mai 2024 GehtSoGarNicht 0

Seit Oktober 2022 betreibt der öffentlich-rechtliche Sender ARD neben seiner Mediathek auch eine eigene Streaming-Plattform, genannt ARD Plus. Vorteil: Was vorher ein Teil von MagentaTV, Apple TV+ und Amazon Prime Video war, ist nun auch ohne Account bei diesen Diensten nutzbar. Das entsprechende Angebot des Zweiten Deutschen Fernsehens können derzeit nur Abonnenten von Amazon Prime über einen zubuchbaren Extrakanal nutzen. Sowohl bei ARD Plus als auch bei ZDF select sind vor allem Eigenproduktionen wie Tatort, Derrick, Der Tatortreiniger oder The Tourist zu sehen, aber auch eine Reihe an eingekauften internationalen Filmen und Serien.

Der Aufreger für viele Beitragszahler ist aber, dass man für die Nutzung des jeweiligen Dienstes ein zusätzliches Abonnement für 4,99 Euro im Monat abschließen muss. Wer darauf gehofft hatte, dass mit der Abnabelung von anderen Streaming-Diensten die Kosten zumindest bei ARD Plus wegfallen würden, wurde herb enttäuscht. Dabei hat der Fernsehzuschauer den Löwenanteil der eingestellten Inhalte sowieso bereits mit den gezahlten GEZ-Gebühren finanziert. Aus welchem Grund soll man jetzt plötzlich für alte Inhalte noch einmal extra löhnen?

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waipu.tv - Unserer Werbung entkommst du nie (ein realistischerer Werbespruch als Fernsehen wie noch nie)

waipu.tv – Für unsere Werbung musst du zahlen

30. Juli 2023 GehtSoGarNicht 2

waipu.tv schaltet Unterbrecherwerbung und die Abonnenten scheinen ziemlich genervt davon zu sein. Dabei wirbt man sogar noch mit dem Konzept „Jetzt nur zwei Spots“, welches das Fernseherlebnis für den Zuschauer angenehmer gestalten soll. Gegenüber dem linearen Fernsehen ist die Werbeflut tatsächlich geringer, aber trotzdem ist dies nur die halbe Wahrheit. Je nach Sendung und Sender werden nämlich häufig mehrere solcher 2-Spot-Unterbrechungen gesendet. Offenbar passiert das auch nach jedem Zappen, sodass der Kunde nicht einfach wie beim klassischen Fernsehen zu einem anderen Sender wechseln kann, um der Werbung zu entgehen. Man wird für das Umschalten stattdessen mit noch mehr Werbung bestraft. Das alles wäre halb so schlimm, wenn man als zahlender Abonnent wenigstens seine Ruhe hätte. Aber waipu.tv ist da gnadenlos. Selbst im Perfect Plus genannten Premium-Abo (für immerhin aktuell 13–16 Euro) muss man diese nervigen Werbespots ertragen.

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Notizbuch, reichlich gefüllt mit Streaming-Terminen bei diversen Anbietern

Ich sehe was, was du nicht siehst

10. Juli 2022 GehtSoGarNicht 0

Im Fernsehen läuft immer nur das Gleiche? Du wartest schon ewig auf die neue Staffel deiner Lieblingsserie? Du willst mit Freunden einen Videoabend machen? Heutzutage ist alles ganz einfach, denn du kannst streamen, worauf du Lust hast. Streamingdienste schießen aus dem Boden wie Pilze nach einem Herbstregen. Längst haben sie die herkömmlichen Videotheken abgelöst. Im Grunde ist das eine tolle Sache: keine verkratzten DVDs, keine Extrawege und der gewünschte Titel ist nie vergriffen. Wenn man sich jedoch näher damit beschäftigt, wird schnell klar: Ganz so perfekt funktioniert es dann doch nicht. Wie so oft steht der Kundenwunsch nämlich an letzter Stelle hinter den Interessen von Filmverleihen, Firmen und sogar dem Staat.

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Rote Karte für Sky Q

Sky-Fall(e): Mit der Lizenz zum Gängeln

16. November 2019 GehtSoGarNicht 0

Es war einmal vor noch gar nicht allzu langer Zeit ein Bezahlfernsehsender namens Premiere. Wer ihn abonnierte, der konnte über jeden Receiver mit einem entsprechenden Kartensteckplatz Fernsehen ohne Werbeunterbrechung genießen. Die Smartcard konnte vom Kunden beliebig überall im Haushalt verwendet werden. Es war zudem uneingeschränkt möglich, Fernsehabende mit Familie oder Freunden zu veranstalten.
Zum Glück war niemand an die häufig arbeitnehmerunfreundlichen Sendezeiten von Filmen oder Sportveranstaltungen gebunden. Jeder Kunde konnte sein Lieblingsprogramm mit einem beliebigen Video- oder Festplattenrecorder aufnehmen lassen und später zu einem geeigneten Zeitpunkt ansehen.
Damals kosteten Sport- und Filmpaket jeweils 9,99 Euro, ein annehmbarer Preis für die gebotene Auswahl. Aber wie ich schon eingangs schrieb, es war einmal … Spätestens seit der Umbenennung von Premiere zu Sky Deutschland und dem ständig zunehmenden amerikanischem Einfluss hat die Firma stark abgebaut. Man merkt deutlich, dass im Gegensatz zu den Werbeversprechen nur das Geld der Kunden, nicht aber deren Wünsche von Interesse sind.

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