Zur Unkenntlichkeit verwaschenes Bild aus dem Innenraum der Passage Pommeraye in Nantes

Abmahnungen für die Veröffentlichung eigener Fotos?

10. Januar 2024 GehtSoGarNicht 0

Wer in den Urlaub fährt oder eine Wochenendtour macht, der schießt meist gern ein paar Fotos als Erinnerung. Aber auch Blogger, Instagrammer und Websitebetreiber greifen zur Kamera, um Bildinhalte für ihre Projekte zu generieren. Viele Onlineplattformen weisen inzwischen explizit darauf hin, dass Nutzer die Urheberrechte für alle von ihnen geteilten Bilder besitzen oder zumindest die ausdrückliche Zustimmung des entsprechenden Urhebers haben müssen. Wenn man aber aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen nur noch eigene Schnappschüsse veröffentlicht, ist man nicht zwangsläufig aus dem Schneider. Natürlich ist ein eigenes Foto rechtlich gesehen eigenes geistiges Eigentum. Aber auf die darauf abgebildeten Personen, Gegenstände, Kunstwerke, Marken und Gebäude trifft dies nicht automatisch zu.

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Farbattacke zum Tag der Industrie (19.06.2023) an der Verti Music Hall in Berlin

Wie weit darf Klimaprotest gehen?

25. November 2023 GehtSoGarNicht 0

Schulstreiks waren gestern. Während Greta Thunberg und Fridays For Future neuerdings eher anderweitig für Schlagzeilen sorgen, treibt die Letzte Generation den zivilen Ungehorsam auf die Spitze und setzt bei ihren Aktionen bewusst auf die Holzhammermethode. Dazu zählen u. a. Sitzblockaden auf Autobahnen oder Flughafenrollfeldern. Großes Aufsehen erregte die Besetzung des Braunkohletagebaus in Lützerath im Januar 2023, bei der übrigens auch Greta Thunberg anwesend war. Dazu kommen Sachbeschädigungen, sei es durch Festkleben an unersetzlichen Kunstwerken oder das Beschmieren öffentlicher Gebäude und symbolträchtiger Wahrzeichen wie dem Brandenburger Tor oder der Berliner Weltzeituhr. Multimediale Aufmerksamkeit ist das wichtigste Ziel, und das muss scheinbar um jeden Preis erreicht werden.

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Rollstuhlfahrer vor Schlucht, die ihn von der Pflege trennt, über die Schlucht führt eine unsichere Brücke aus Paragraphen, die an Aktenordnern festgemacht ist

Pflegefall Deutschland – Lahme Bürokratie statt schneller Hilfe

8. Oktober 2023 GehtSoGarNicht 0

Schon seit Jahren klagen sowohl Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige über die mangelhaften Zustände unseres Systems: karge Löhne und Fachkräftemangel auf der einen Seite, Dauerstress ohne Auszeit sowie finanzielle Belastung auf der anderen. Für uns war das bisher immer weit weg. In jungen Jahren rechnet man in der Regel nicht damit, in naher Zukunft zu einem Pflegefall zu werden. Erst als ein Angehöriger selbst plötzlich von einem Tag auf den anderen auf fremde Hilfe angewiesen war, erkannten wir das ganze Ausmaß des Desasters. Es folgten die lange Suche nach einer Pflegeeinrichtung, enorme Kosten in Vorleistung sowie Bürokratie und Verzögerungen ohne Ende. All das ging natürlich zu Lasten des Patienten. Bis endlich eine dauerhafte bezahl- und erreichbare Pflegeunterkunft organisiert war, gingen Monate ins Land – Monate, in denen sich der Betroffene immer wieder mit einem neuen Umfeld und neuen Pflegepersonen und Gegebenheiten arrangieren musste. Kein Wunder, dass sich so mancher Pflegebedürftige nach einem arbeitsreichen Leben von seinen überforderten Angehörigen und vor allen Dingen vom Sozialstaat aufs Abstellgleis geschoben fühlt.

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Gesammelter Müll auf den Elbwiesen in Dresden

An die Säcke, fertig? Los!

5. Mai 2023 GehtSoGarNicht 0

Zunächst sah es so aus, als ob gar nichts weiter herumliegen würde, aber im Gras fanden wir dann doch eine Menge Müll. Innerhalb einer Stunde konnten wir auf dem Stück zwischen der Augustusbrücke und der Marienbrücke (so etwa 500 Meter gerader Wegstrecke) einen Sack soweit füllen, dass wir ihn kaum noch tragen konnten. Zusammen mit uns waren noch weitere Grüppchen und Einzelpersonen unterwegs, die ebenfalls säckeweise Müll anschleppten. Insgesamt kamen nach der angesetzten Stunde so sage und schreibe 50 kg an Unrat zusammen.

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Dud:in - Das große Fremdwörterbuch Säntliche Wörter mit Gender-Gap, -Sternchen, -Doppelpunkt und Binnen-I

Gendersprache – Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den folgenden Artikel und fragen Sie Ihre*n verzweifelte_n Deutschlehrer:in

16. April 2023 GehtSoGarNicht 0

Die meisten Leser assoziieren mit dem Titel des Artikels sicherlich die Medikamentenwerbung im Fernsehen. Schließlich hören wir den berühmten Satz bereits seit 1990 und er ist uns mittlerweile geläufig, sodass wir kaum darüber nachdenken. In diesem Beitrag soll es jedoch nicht um Arzneimittel gehen, sondern um das Thema der geschlechterneutralen Sprache. Bei der Entwicklung des Satzes „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ ging es hauptsächlich um die Erwähnung der drei Informationsquellen und um die schnelle Eingängigkeit. Dazu musste der Text kurz und prägnant sein, also wählte man damals für die Berufsbezeichnungen das übliche generische Maskulinum. Dieses soll zwar neutral stellvertretend für alle möglichen Geschlechter stehen, ist aber zu Zeiten der Genderdebatten nicht mehr zeitgemäß.

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Person mit hochrotem Kopf blickt in den Ausweis

Nicht einmal der Name ist mehr heilig

16. August 2022 GehtSoGarNicht 0

Bis in die 1960er-Jahre war es üblich, den eigenen Vornamen an seine Kinder mit weiterzureichen. So entstanden Doppelnamen, wobei der elterliche Teil nur in der Geburtsurkunde stand, das Kind aber bei seinem zweiten Vornamen (dem Rufnamen) genannt wurde. Dieser Rufname, der in unserer Gegend meist an zweiter Stelle stand, wurde unterstrichen. Ganz ähnlich verhält es sich im amerikanischen bzw. kanadischen Raum, wobei hier der eigentliche Vorname in der Regel ganz vorn steht. Danach folgt der sogenannte „middle name“, der oft aus dem eigenen Familienstammbaum kommt. Ein bekanntes Beispiel ist George W. Bush, wobei das „W“ für „Walker“ steht und schon über mehrere Generationen weitergegeben wird.

Bis zum 31. Oktober 2015 erfassten die Einwohnermeldeämter den Rufnamen in einem gesonderten Feld der Datenbank. Danach entfiel diese Unterscheidung und der erste Name gilt seither als Rufname. Im Personalausweis steht nun der Familienname vorn, danach werden alle Vornamen der Reihe nach aufgelistet (sofern Platz vorhanden ist). Geschuldet ist dies der Modernisierung, denn die Dokumente müssen international einheitlich aufgebaut und maschinenlesbar sein. Das Ganze passierte weitgehend unbemerkt, Transparenz war damals noch kein Thema. Und so können ganz unerwartet Probleme auftreten, beispielsweise bei Vertragsabschlüssen oder bei Flugreisen.

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Wegweiser Arztpraxis 34 km

Werd bloß nicht krank

19. März 2022 GehtSoGarNicht 0

Laut einer Studie der Cambridge University im Jahr 2017 beträgt die Konsultationszeit beim Hausarzt durchschnittlich weniger als 5 Minuten weltweit. Dabei liegt Schweden mit 22,5 Minuten an der Spitze, Schlusslicht ist Bangladesch mit nur 48 Sekunden. Deutschland liegt mit 7,6 Minuten im Mittelfeld. Für die WHO bedeutet eine lange Konsultationszeit eine hohe Qualität der Behandlung.

Die Zahlen decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen. In meinem Umfeld sind selbst manche Fachärzte überlastet, ausgebucht und deshalb kurz angebunden. Mitunter ist es sogar unmöglich, telefonisch einen Termin zu vereinbaren, weil die Leitung permanent besetzt ist oder aufgrund des hohen Andrangs ganz abgestellt wird. Hat man es dann ins Sprechzimmer geschafft, kann man zuweilen seine Beschwerden nicht ausführlich erläutern, sondern wird unterbrochen, weil die Zeit zu knapp bemessen ist.

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Plastik im Meer

Wenn die Weltmeere im Müll ertrinken…

12. November 2020 GehtSoGarNicht 0

2017 schockierte Unterwasserfotografin Caroline Power mit Bildern nahe der Karibikinsel Roatán (Honduras). Statt türkisblauen Wassers fand sie einen riesigen Müllteppich vor. Unzählige Tüten, Plastikbesteck, Schuhe und sogar einen Fernseher konnte sie entdecken. Aber nicht nur die Karibik ist betroffen, besonders dramatisch ist die Lage auch am Mittelmeer. Laut Report des WWF (siehe Artikel in den Quellen) landet dort jedes Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Plastikmüll. Das wären umgerechnet etwa 34.000 Plastikflaschen pro Minute. Die Statistiken sind erschreckend: Wenn wir so weitermachen, wird es Schätzungen zufolge im Jahr 2050 mehr Plastik in den Meeren und Ozeanen geben als Fische.

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Sirup tropft in Giftmülltonne

Dick- und Krankmacher Isoglukose

24. April 2020 GehtSoGarNicht 0

Bei Isoglukose handelt es sich um Zucker, der aus Mais-, Kartoffel- oder auch Weizenstärke hergestellt wird. Häufig werden hierfür die Begriffe Fruktose-Glukose-Sirup bzw. Glukose-Fruktose-Sirup (je nachdem, welcher Anteil überwiegt) verwendet. Die ebenfalls übliche Bezeichnung Maissirup zeigt an, dass Mais der Ausgangsstoff ist.
Da normaler Industriezucker aus Zuckerrüben (er besteht zu je 50 % aus Glukose und Fruktose) ohnehin einen schlechten Ruf hat, liegt also die Vermutung nahe, der Sirup mit erhöhtem Fruktoseanteil wäre gesünder. Das stimmt aber so in der Regel nicht, denn gerade der Fruchtzucker hat es in sich und bei Isoglukose liegt er in einer hochkonzentrierten Form vor. Außerdem fehlen bei diesem industriell gefertigten Erzeugnis wichtige Nähr- und Ballaststoffe des Obstes, welche die Zuckeraufnahme und -verstoffwechslung entsprechend verlangsamen würden.

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Vermüllter Uferabschnitt nahe Havanna

Zwischen Kult und Kommunismus – Kuba und der Müll

26. Februar 2020 GehtSoGarNicht 0

Das Positive zuerst: Kuba ist wundervoll. Subtropische Wälder und endlose Sandstrände prägen dieses Land ebenso wie belebte Städte mit prachtvollen Kolonialbauten. Alte amerikanische Straßenkreuzer gehören zum Stadtbild und überall gibt es Musik (und Rum). Abends wird in fast jeder Bar getanzt. Die Menschen sind gelassen, offenherzig und freundlich – das kubanische Lebensgefühl ist regelrecht ansteckend. Aber es gibt auch Ärger im Paradies und gerade der Umweltschutz wird vielerorts stark vernachlässigt.

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