Kein Bild

Böllern bis der Arzt kommt – oder der Leichenwagen

13. Januar 2025 GehtSoGarNicht 0

Der Jahreswechsel war auch 2024/25 wieder geprägt von dicker, stinkender Luft, Müllbergen, Chaos, Zerstörungen, unzähligen Verletzten und leider auch einigen Toten. Es kommen vermehrt Kugelbomben zum Einsatz, die im Ausland gekauft wurden und eine enorme Sprengkraft der Kategorie F4 haben. Zum Vergleich: Frei verkäufliches Feuerwerk ist (mit Ausnahme von Wunderkerzen und Tischfeuerwerk) in Kategorie F2 eingestuft. In Deutschland dürfen nur Pyrotechniker die extremen Böller erwerben und benutzen. Denn durch falsche Anwendung gehen, wie zu Silvester 2024 in Berlin, beispielsweise Fensterscheiben zu Bruch. Im schlimmsten Fall endete dieser vermeintliche „Spaß“ auch in diesem Jahr wieder tödlich.

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Eindeutige Parkplatzbeschilderungen für Kundenparkplätze

Modernes Raubrittertum in Österreich – Fiese Touristenabzocke durch die ÖBB

24. November 2024 GehtSoGarNicht 0

In unserem Artikel zu den Problemen im öffentlichen Nahverkehr hatten wir bereits positive Beispiele aus dem Ausland genannt. Doch nicht überall erleben Reisende eine solch kundenfreundliche Verkehrspolitik, die zum Umsteigen auf Busse und Bahnen animiert. Mancherorts nutzen Verkehrsunternehmen alle Möglichkeiten aus, um sich besonders an Ortsunkundigen und Touristen zu bereichern. Wir mussten eine derartig enttäuschende Erfahrung vor einigen Jahren mit der ÖBB, dem österreichischen Pendant zur Deutschen Bahn, machen.

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Bahnanzeigetafel, auf der über die Hälfte der Züge als "ausgefallen" angezeigt werden

Öffentlicher Personenverkehr – der Umwelt Freud’, des Reisenden Leid

10. September 2024 GehtSoGarNicht 0

Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen, und jeder Einzelne soll seinen Beitrag leisten. Außerdem herrscht in Städten meist dicke Luft und wer sich mit dem Auto durch den Berufsverkehr kämpfen muss, der braucht viel Geduld und ein dickes Fell. Darum lasse ich meinen fahrbaren Untersatz häufig stehen und nutze stattdessen öffentliche Verkehrsmittel. Leider wird uns allen der Umstieg aber nicht gerade leicht gemacht. Unternehmen wie die Deutsche Bahn werben mit geringem CO₂-Ausstoß und betonen den Komfort und die Entspannung, die das Bahnfahren bieten soll. Wer aber die Öffis regelmäßig nutzt, erlebt oft das Gegenteil. Verspätungen sind an der Tagesordnung, sodass man Anschlüsse nicht mehr erreicht. Auch komplette Ausfälle von Linien sind keine Seltenheit mehr. Mitunter grätscht obendrein noch ein Streik dazwischen und sorgt für Planungsunsicherheit. Und zu allem Überfluss sind die unübersichtlichen und uneinheitlichen Tarifsysteme nicht kundenfreundlich gestaltet und man zahlt zu Unrecht häufig drauf.

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Zur Unkenntlichkeit verwaschenes Bild aus dem Innenraum der Passage Pommeraye in Nantes

Abmahnungen für die Veröffentlichung eigener Fotos?

10. Januar 2024 GehtSoGarNicht 0

Wer in den Urlaub fährt oder eine Wochenendtour macht, der schießt meist gern ein paar Fotos als Erinnerung. Aber auch Blogger, Instagrammer und Websitebetreiber greifen zur Kamera, um Bildinhalte für ihre Projekte zu generieren. Viele Onlineplattformen weisen inzwischen explizit darauf hin, dass Nutzer die Urheberrechte für alle von ihnen geteilten Bilder besitzen oder zumindest die ausdrückliche Zustimmung des entsprechenden Urhebers haben müssen. Wenn man aber aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen nur noch eigene Schnappschüsse veröffentlicht, ist man nicht zwangsläufig aus dem Schneider. Natürlich ist ein eigenes Foto rechtlich gesehen eigenes geistiges Eigentum. Aber auf die darauf abgebildeten Personen, Gegenstände, Kunstwerke, Marken und Gebäude trifft dies nicht automatisch zu.

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Farbattacke zum Tag der Industrie (19.06.2023) an der Verti Music Hall in Berlin

Wie weit darf Klimaprotest gehen?

25. November 2023 GehtSoGarNicht 0

Schulstreiks waren gestern. Während Greta Thunberg und Fridays For Future neuerdings eher anderweitig für Schlagzeilen sorgen, treibt die Letzte Generation den zivilen Ungehorsam auf die Spitze und setzt bei ihren Aktionen bewusst auf die Holzhammermethode. Dazu zählen u. a. Sitzblockaden auf Autobahnen oder Flughafenrollfeldern. Großes Aufsehen erregte die Besetzung des Braunkohletagebaus in Lützerath im Januar 2023, bei der übrigens auch Greta Thunberg anwesend war. Dazu kommen Sachbeschädigungen, sei es durch Festkleben an unersetzlichen Kunstwerken oder das Beschmieren öffentlicher Gebäude und symbolträchtiger Wahrzeichen wie dem Brandenburger Tor oder der Berliner Weltzeituhr. Multimediale Aufmerksamkeit ist das wichtigste Ziel, und das muss scheinbar um jeden Preis erreicht werden.

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Rollstuhlfahrer vor Schlucht, die ihn von der Pflege trennt, über die Schlucht führt eine unsichere Brücke aus Paragraphen, die an Aktenordnern festgemacht ist

Pflegefall Deutschland – Lahme Bürokratie statt schneller Hilfe

8. Oktober 2023 GehtSoGarNicht 0

Schon seit Jahren klagen sowohl Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige über die mangelhaften Zustände unseres Systems: karge Löhne und Fachkräftemangel auf der einen Seite, Dauerstress ohne Auszeit sowie finanzielle Belastung auf der anderen. Für uns war das bisher immer weit weg. In jungen Jahren rechnet man in der Regel nicht damit, in naher Zukunft zu einem Pflegefall zu werden. Erst als ein Angehöriger selbst plötzlich von einem Tag auf den anderen auf fremde Hilfe angewiesen war, erkannten wir das ganze Ausmaß des Desasters. Es folgten die lange Suche nach einer Pflegeeinrichtung, enorme Kosten in Vorleistung sowie Bürokratie und Verzögerungen ohne Ende. All das ging natürlich zu Lasten des Patienten. Bis endlich eine dauerhafte bezahl- und erreichbare Pflegeunterkunft organisiert war, gingen Monate ins Land – Monate, in denen sich der Betroffene immer wieder mit einem neuen Umfeld und neuen Pflegepersonen und Gegebenheiten arrangieren musste. Kein Wunder, dass sich so mancher Pflegebedürftige nach einem arbeitsreichen Leben von seinen überforderten Angehörigen und vor allen Dingen vom Sozialstaat aufs Abstellgleis geschoben fühlt.

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Gesammelter Müll auf den Elbwiesen in Dresden

An die Säcke, fertig? Los!

5. Mai 2023 GehtSoGarNicht 0

Zunächst sah es so aus, als ob gar nichts weiter herumliegen würde, aber im Gras fanden wir dann doch eine Menge Müll. Innerhalb einer Stunde konnten wir auf dem Stück zwischen der Augustusbrücke und der Marienbrücke (so etwa 500 Meter gerader Wegstrecke) einen Sack soweit füllen, dass wir ihn kaum noch tragen konnten. Zusammen mit uns waren noch weitere Grüppchen und Einzelpersonen unterwegs, die ebenfalls säckeweise Müll anschleppten. Insgesamt kamen nach der angesetzten Stunde so sage und schreibe 50 kg an Unrat zusammen.

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Dud:in - Das große Fremdwörterbuch Säntliche Wörter mit Gender-Gap, -Sternchen, -Doppelpunkt und Binnen-I

Gendersprache – Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den folgenden Artikel und fragen Sie Ihre*n verzweifelte_n Deutschlehrer:in

16. April 2023 GehtSoGarNicht 0

Die meisten Leser assoziieren mit dem Titel des Artikels sicherlich die Medikamentenwerbung im Fernsehen. Schließlich hören wir den berühmten Satz bereits seit 1990 und er ist uns mittlerweile geläufig, sodass wir kaum darüber nachdenken. In diesem Beitrag soll es jedoch nicht um Arzneimittel gehen, sondern um das Thema der geschlechterneutralen Sprache. Bei der Entwicklung des Satzes „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ ging es hauptsächlich um die Erwähnung der drei Informationsquellen und um die schnelle Eingängigkeit. Dazu musste der Text kurz und prägnant sein, also wählte man damals für die Berufsbezeichnungen das übliche generische Maskulinum. Dieses soll zwar neutral stellvertretend für alle möglichen Geschlechter stehen, ist aber zu Zeiten der Genderdebatten nicht mehr zeitgemäß.

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Person mit hochrotem Kopf blickt in den Ausweis

Nicht einmal der Name ist mehr heilig

16. August 2022 GehtSoGarNicht 0

Bis in die 1960er-Jahre war es üblich, den eigenen Vornamen an seine Kinder mit weiterzureichen. So entstanden Doppelnamen, wobei der elterliche Teil nur in der Geburtsurkunde stand, das Kind aber bei seinem zweiten Vornamen (dem Rufnamen) genannt wurde. Dieser Rufname, der in unserer Gegend meist an zweiter Stelle stand, wurde unterstrichen. Ganz ähnlich verhält es sich im amerikanischen bzw. kanadischen Raum, wobei hier der eigentliche Vorname in der Regel ganz vorn steht. Danach folgt der sogenannte „middle name“, der oft aus dem eigenen Familienstammbaum kommt. Ein bekanntes Beispiel ist George W. Bush, wobei das „W“ für „Walker“ steht und schon über mehrere Generationen weitergegeben wird.

Bis zum 31. Oktober 2015 erfassten die Einwohnermeldeämter den Rufnamen in einem gesonderten Feld der Datenbank. Danach entfiel diese Unterscheidung und der erste Name gilt seither als Rufname. Im Personalausweis steht nun der Familienname vorn, danach werden alle Vornamen der Reihe nach aufgelistet (sofern Platz vorhanden ist). Geschuldet ist dies der Modernisierung, denn die Dokumente müssen international einheitlich aufgebaut und maschinenlesbar sein. Das Ganze passierte weitgehend unbemerkt, Transparenz war damals noch kein Thema. Und so können ganz unerwartet Probleme auftreten, beispielsweise bei Vertragsabschlüssen oder bei Flugreisen.

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Wegweiser Arztpraxis 34 km

Werd bloß nicht krank

19. März 2022 GehtSoGarNicht 0

Laut einer Studie der Cambridge University im Jahr 2017 beträgt die Konsultationszeit beim Hausarzt durchschnittlich weniger als 5 Minuten weltweit. Dabei liegt Schweden mit 22,5 Minuten an der Spitze, Schlusslicht ist Bangladesch mit nur 48 Sekunden. Deutschland liegt mit 7,6 Minuten im Mittelfeld. Für die WHO bedeutet eine lange Konsultationszeit eine hohe Qualität der Behandlung.

Die Zahlen decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen. In meinem Umfeld sind selbst manche Fachärzte überlastet, ausgebucht und deshalb kurz angebunden. Mitunter ist es sogar unmöglich, telefonisch einen Termin zu vereinbaren, weil die Leitung permanent besetzt ist oder aufgrund des hohen Andrangs ganz abgestellt wird. Hat man es dann ins Sprechzimmer geschafft, kann man zuweilen seine Beschwerden nicht ausführlich erläutern, sondern wird unterbrochen, weil die Zeit zu knapp bemessen ist.

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