Das Internet hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt und das nicht unbedingt zum Guten. Ursprünglich war es gedacht als eine freie Informationsquelle für alle, an der auch alle mitarbeiten konnten. Heute regiert auch hier nur noch der schnöde Mammon. Dadurch ist es eine werbeverseuchte Plattform für Verkäufer und Firmen geworden, auf der nahezu jeder sein eigenes Süppchen kocht. Viele Angebote sind nicht mehr frei zugängig und Nutzer werden wie selbstverständlich nach ihrer Herkunft diskriminiert (Geoblocking). Das freie Teilen von Wissen und Informationen wird zunehmend durch das Urheberrecht erschwert. Anstatt sinnvolle Inhalte z. B. zu Wikis beizusteuern, nutzen viele das neue Medium nur, um Foren zuzumüllen, Hasskommentare abzugeben oder sich einfach als Vandalen zu betätigen. Viele private hobbymäßige Websitebetreiber geben aufgrund ständig neuer Schwierigkeiten irgendwann ihre Internetpräsenzen auf. Und dann ist da noch das Tracking und Profiling, die allgegenwärtige von vielen unbemerkte Spionage im Netz, in digitalen Produkten und den Sozialen Medien, derer man auch mit verstärktem Datenschutz nicht Herr wird.

Sicherheit vs. Benutzerfreundlichkeit: Die Digitalisierung hat ihren Preis
Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es hat im Laufe der Jahre viele Dinge vereinfacht: Shoppen, Bankgeschäfte und mit der elektronischen Patientenakte (ePA) sogar Arztbesuche! Das spart Ressourcen wie Sprit oder Papier, aber auch Wege und wertvolle Zeit. Wer schon einmal telefonisch einen Arzttermin vereinbaren wollte, der kennt das Problem ständig besetzter Leitungen. Da sind eine kurze E-Mail oder ein Online-Buchungsportal die deutlich zeit- und nervenschonendere Alternative. Und wie lange dauerte es früher, neue Kleidung oder Schuhe zu kaufen? Man rannte von einem Geschäft zum nächsten und fuhr evtl. noch in eine andere Stadt. Am Ende dieser Odyssee hatte man mit etwas Glück dann sein neues Lieblingsteil gefunden, aber dafür auch einen halben oder gar ganzen Tag verschwendet. Heute genügen wenige Klicks und die Ware wird bequem nach Hause geliefert. Vielleicht erinnert sich auch noch jemand an die Warteschlangen am Kontoauszugsdrucker der Bank. Dank zunehmender Digitalisierung gehört das alles der Vergangenheit an.
Diese ganzen Annehmlichkeiten setzen beim Verbraucher neben dem Internetzugang natürlich eine entsprechende Hardware (z. B. ein Smartphone oder einen PC) sowie ein gewisses technisches Verständnis voraus. Zudem ist es nötig, persönliche Daten an die Dienstleister weiterzugeben, damit Informationen ausgetauscht und Geschäfte reibungslos abgewickelt werden können. Während die jüngere Generation schon in der digitalen Welt aufgewachsen ist und sich ein Leben ohne Smartphone kaum vorstellen kann, fühlen sich ältere Menschen oft überfordert. Zudem mangelt es (generationsunabhängig) sehr häufig am Sicherheitsbewusstsein, wodurch Cyberkriminelle ein leichtes Spiel haben.
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